Abstract
The Swift is fairly common in the Tucheler Heide, Northwest Poland. It breeds in old trees in holes of the Great Spotted- and Black Woodpecker. Bigger colonies are rare, but single breeding pairs are found often. Lakes, moors, rivers and crop fields are the hunting grounds. The Swifts arrive in the second half of May and leave at the end of July. T.
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LEOPOLD DOBBRICK: Ornis der Tuchler Heide Extract I. Einleitung Inmitten des ausgedehnten Waldgebietes der Tuchler Heide konnte ich während eines Zeitraumes von acht Jahren manchen Blick in das Leben und Treiben, das Lieben und Hassen der Vögel werfen. War doch schon der Ort, in dessen Umgegend ich vornehmlich beobachtete, ornithologisch merkwürdig dadurch, daß ihm der "Allerweltskerl", der Hausspatz, fehlte. Und wenn zur Zeit des Striches eine gehaubte Lerche für kurze Zeit hier Rast hielt, wenn Wander-Rebhühner plötzlich mit ihrem "girrää" zwischen den Gehöften auftauchten, dann stand das Swatnoer Jungvolk ob dieser ornithologischen "Seltenheiten" mit offenem Munde da. Grollte aber vom Sobbinfließ der Ruf des Uhus herüber, ließ sich der Waldwasserläufer mit fröhlichem "tlöediht« am Wiesengraben zwanzig Schritte vom Hause nieder, oder klebte in der abendlichen Dämmerung der Nachtschatten auf dem First des Daches, dann hob es nicht den Kopf, das waren ihm zu wohlbekannte Dinge. Von 1901 bis 1909 beobachtete ich in der Heide, nach der Zeit machte ich verschiedene Touren dorthin. Als Nordostgrenze gilt die Linie Konitz-Alt Kischau. Bei der systematischen Anordnung folgte ich der von Friderich-Bau in ihrer Naturgeschichte der Deutschen Vögel angewandtem, die sich mit geringen Abweichungen auf das Reichenowsche System stützt. Von den biologischen Momenten sind solche bei den einzelnen Arten hervorgehoben worden, die bisher nicht genügend betont oder nicht vollständig geklärt waren. Es bestand anfangs die Absicht, dieser Arbeit einen oologischen Teil anzuhängen, doch wäre dadurch der Umfang fast um das Doppelte angeschwollen. II. Charakteristik des Gebiets Zur Charakteristik der Tuchler Heide ist schon viel geschrieben worden, so daß ich mich auf die notwendigsten Angaben beschränken kann. Man bezeichnet mit dem Namen Tuchler Heide das Kiefernwaldgebiet auf der flachwelligen, südöstlichen Abdachung der Pommerschen Seenplatte nach der Weichsel zu. Als Werk der diluvialen Gletscherperiode ist dies Gebiet reich an Seen und Mooren. Durchquert wird es von dem Schwarzwasser und der Brahe, die infolge ihres starken Gefälles fast den Charakter von Gebirgsflüssen haben. Stark vorherrschend ist die Kiefer mit Wacholder als Unterholz. In den feuchten Lagen und dort, wo Lehm mehr auf die Oberfläche tritt, findet sich Laubholz. Entsprechend der Meereshöhe von rund 120 m ist das Klima etwas rauh. Zahlreiche Spät- und Frühfröste treten besonders in den tieferen, stillen Lagen auf, wo der sonst in unserm Gebiete herrschende Wind ohne Wirkung ist. Eine Folge dieser bedingten Windstille innerhalb des Waldgebiets ist auch das späte Fortgehen des Schnees, das späte Auftauen des Eises der Gewässer, also die späte Entwickelung, des pflanzlichen und tierischen Lebens. Die mitunter schon im August einsetzenden Frühfröste bewirken eine frühe Vernichtung manchen Lebens, das in der Gewächshaustemperatur des Hochsommers schnell die Höhe der Entwickelung erreichte. Eine Reihe von Faktoren ist es, die die ornithologischen Verhältnisse der Tuchler Heide bedingt. Von den hervortretendsten Elementen will ich nur einige anführen:
b) Die Einförmigkeit der Landschaft und des Pflanzenwuchses bedingen einmal eine an Individuen reiche, aber an Arten arme Ornis, zum anderen wird die Zahl der Arten durch das Einschieben des Laubholzes in den Kiefernwald bedeutend vermehrt. c) Die kompakte Masse des dunkeln Föhrenwaldes stellt sich mancher Art auf dem Zuge als Querriegel, den sie möglichst umfliegt, in den Weg. d) Durch die Nordsüdrichtung der beiden Flußläufe, des Schwarzwassers und der Brahe, ist mancher Art eine natürliche Zugstraße gegeben. e) Das späte Forttauen des Schnees hat bei manchen Frühzüglern dieselbe Erscheinung zur Folge wie unter c. f) Das späte Freiwerden der Gewässer vom Eise zieht eine späte Besiedelung dieser Gebiete nach sich. g) Der reißende Lauf der Hauptflüsse verhindert ihr Zufrieren und ermöglicht die Überwinterung mancher Art.
i) Die Abgeschlossenheit des weiten Waldgebiets läßt manche scheue Art sich hier ansiedeln. Durch den Aushieb der Schwammbäume hat man in den letzten Jahren vielen Höhlenbrütern die Nistgelegenheit genommen, durch Nistkästen sucht man Ersatz zu schaffen. Es läßt sich aber das Urteil fällen: Man nahm den Vögeln mehr, als man ihnen wiedergab. Hoffen wir, daß dies Urteil bald nicht mehr zutreffend sei, daß die Zeit bald nahe, in der die Männer der grünen Farbe das Reinhalten ihres Reviers von allem, was einen krummen Schnabel hat oder ein auffallendes Kleid trägt, nicht mehr als eine ihrer höchsten Pflichten ansehen, sondern wo sie mit Verständnis und Liebe jeder von der Kultur bedrängten Vogelart in ihrem Revier eine Heimstätte gewähren, ihre schützende Hand über die Wiege der jungen Brut halten. Dann werden wir's vielleicht noch erleben, daß sich Steinadler, Seeadler, Flußadler, Schlangenadler und Kolkrabe wieder hier ansiedeln, daß uns Uhu, Schwarzstorch, Kranich, Wanderfalke, Schreiadler, Wiedehopf, Blauracke und Eisvogel hier immer erhalten bleiben. Und wenn das Feuerrobr doch einmal sprechen soll, dann mag es sprechen dem Eichhörnchen, der Nebelkrähe, dem Eichelhäber und dem Sperber gegenüber. ... III. Systematisches Verzeichnis der Vögel ... II. Ordnung Strisores, Schwirrvögel 1. Familie: Cypselidae, Segler 95. *Apus apus (L.), Mauersegler Ob man diesen Vogel immer Mauersegler genannt hat? Ich glaube es kaum. Ebenso wie er für unsere Altvordern nicht ein "Mauer"-segler war, ist er's auch heute noch nicht für die Bewohner der Tuchler Heide. Er ist über die ganze Heide verstreut und nistet in alten Überhältern, an denen Schwarz- und Rotspecht ihr Mütchen gekühlt haben. Sehr oft findet man einzelne Brutpaare, selten etwas größere Kolonien. Seen, Moore, Flußläufe, Kulturen und Feldmarken bilden seine Jagdreviere. In der zweiten Hälfte des Mai ziehen die Brutpaare ein, Ende Juli sind sie oft schon wieder verschwunden. ... * Den sichern Brutvögeln ist ein Sternchen (*) vorangesetzt. |
(Printed 1912 in 34. Bericht des Westpreussischen Botanisch-Zopologischen Vereins.)
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©APUSLife 1998, No. 0636 |